Die Verbände VDE Südwest, DVGW Baden-Württemberg und DARC zeichnen David Stocker, Lehrer am Gymnasium Ettenheim, mit dem MINT-Stern 2025 für herausragendes persönliches Engagement um die MINT-Bildung aus. Unter der Schirmherrschaft von Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg, wurde Stocker mit einem Preisgeld von 4.500 € vor allem für seine „Chemie-Theater-AG“ geehrt.

Am Gymnasium Ettenheim verbindet die „Chemie-Theater-AG“ Naturwissenschaft mit Kreativität: Schülerinnen und Schüler der Klassen 8–12 entwickeln nach einer intensiven Experimentierphase ein eigenes Theaterstück, in das spektakuläre Chemie-Experimente eingebettet sind. In den Wintermonaten wird das Stück für Viertklässler der umliegenden Grundschulen aufgeführt – inklusive Mitmach-Experiment, das die Kinder selbst durchführen dürfen. So entsteht ein faszinierender Erstkontakt mit Naturwissenschaften, der Vorurteile abbaut und Lust auf Chemie weckt.

Die ehrenamtliche Jury zeigte sich insbesondere begeistert von David Stockers pädagogischen Ansatz. Das Projekt ist einzigartig in der Region und wirkt nachhaltig: Es steigert die Attraktivität der Schule, fördert Teamarbeit und Mentoring unter den Jugendlichen und hat bereits dazu geführt, dass ehemalige Teilnehmer Chemie studieren oder in der Industrie arbeiten. Mit Exkursionen, einer Forschungs-AG und der Teilnahme an Wettbewerben bietet die Initiative einen ganzheitlichen Zugang zu MINT – praxisnah, kreativ und zukunftsweisend.

Den Preis überreichte Staatssekretärin Sandra Boser gemeinsam mit Verbandsvertretern und Jury-Mitgliedern. Sie dankte VDE, DVGW und DARC für das zivilgesellschaftliche Engagement im MINT-Bereich und hob die Bedeutung begeisternder Pädagogen für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes hervor: „Eine gut ausgebildete und motivierte Generation von MINT-Expertinnen und Experten ist entscheidend für die Entwicklung neuer Technologien, die Lösung komplexer Probleme und die Sicherung des Wettbewerbsvorteils unserer Wirtschaft“, sagte Boser. „Besonders freut mich, dass mit dem MINT-Stern Lehrkräfte oder ganze Kollegien an den weiterführenden Schulen ausgezeichnet werden, die mit neuen und kreativen Wegen sowie mit anregenden Formaten den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und der sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden.“

Lars Schweer, Vorsitzender VDE Württemberg und Jury-Mitglied, betonte bei seiner Laudatio vor allem die Verbindung von Experimentierfreude mit Fantasie. Kevin Rick, Leiter des VDE Südwest, wies zudem darauf hin, dass MINT als Chance begriffen werden müsse – nur so könne man aktiv die Energie-, Wärme- und Mobilitätswende mitgestalten, ergänzte Thomas Anders, Geschäftsführer der Landesgruppe Baden-Württemberg des DVGW. Auch DARC-Vorstandsmitglied Ernst Steinhauser schlug in diese Kerbe: „Wenn Naturwissenschaft auf Kreativität trifft, entsteht echte Begeisterung – genau das erleben wir in der Chemie-Theater-AG von David Stocker. Der DARC unterstützt solche innovativen Bildungsansätze, weil sie junge Menschen nachhaltig an Technik, Forschung und Experimentieren heranführen.“

Mit ihrem Zusammenschluss im MINT-Stern wollen die Verbände einen Teil zur gesellschaftlichen Wertschätzung für die besondere Rolle der Pädagoginnen und Pädagogen bei der Bewältigung der Fachkräfteproblematik im MINT-Bereich beitragen.