Mit einer Bühnenshow auf der Amateurfunkmesse HAM RADIO in Friedrichshafen hat der DARC e. V. den offiziellen Startschuss für das Projekt Remotebetrieb gegeben. Vor hunderten Zuschauern präsentierte DARC-Vorstandmitglied Ernst Steinhauser das von ihm verantwortete Projekt und drückte mit zahlreichen an der Entstehung Beteiligten den roten Startknopf für die Betriebsphase.


„Es war ein hartes Stück Arbeit für all die vielen Helfer, aber es hat sich gelohnt. Ich freue mich sehr, dass wir das Remote-Netz auf der HAM RADIO mit Vertretern aller Stationen in Betrieb nehmen können“, so Ernst Steinhauser.

Remotebetrieb bezeichnet den unbesetzten, fernbedienten Betrieb einer ortsfesten Amateurfunkstelle – also die Fernsteuerung einer Funkanlage. So können beispielsweise Funkamateure am Funkbetrieb teilnehmen, ohne selbst die entsprechende Technik besitzen zu müssen. Interessant ist dies beispielsweise in einem sensiblen Umfeld wie großen Wohnanlagen. 


Betrieben wird das Netzwerk über das Internet. Wie gut dies funktioniert, bewies Projektmitarbeiter Roland Wolf in einer Livepräsentation auf offener Bühne. Dabei überzeugt die von ihm programmierte Software durch ihre intuitive Bedienbarkeit. Dem erfolgreichen Start gingen durchaus Schwierigkeiten voraus, berichtete Ernst Steinhauser: „Auf Teile der Hardware mussten wir neun Monate lang warten.“

Möglich geworden war das außergewöhnliche Projekt durch eine Änderung der Amateurfunkverordnung, die eine Entkopplung des Funkbetriebs vom Wohnort des Stationsbetreibers bis dahin nicht vorsah. Von ihm profitieren können alle DARC-Mitglieder, unabhängig von ihrem Wohnort. Dass der Remotebetrieb auf großen Zuspruch stößt, zeigen die Nutzerzahlen in den ersten 18 Stunden seit Inbetriebnahme: Hunderte Funkamateure kamen auf insgesamt rund 100 Betriebsstunden – um möglichst vielen Interessenten den Zugang zu ermöglichen, ist die Nutzungszeit zunächst auf 30 Minuten begrenzt.

Mit der Inbetriebnahme der 15 Stationen konnte die entscheidende Phase erfolgreich abgeschlossen werden. „Das ist aber beileibe nicht das Ende der Entwicklung“, betonte Ernst Steinhauser. So erhalten die Stationen eine Photovoltaikanlage, um die Energiekosten im Zaum zu halten bzw. autarker zu werden. Zudem soll die Zahl der Stationen noch gesteigert werden, um möglichst vielen Mitgliedern einen flächendeckenden Zugriff auf das System zu ermöglichen.

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Das auf eine Initiative des DARC-Vorstands zurückgehende und aus freiwilligen Zusatzbeiträgen von Mitgliedern – der sogenannten Mitgliedschaft Pro – finanzierte Projekt besteht derzeit aus 15 bundesweit verteilten Stationen Deren Betreiber hatten sich Ende 2023 in einem vereinsinternen Wettbewerb um Fördermittel zum Aufbau der Stationen und um logistische und technische Unterstützung beworben. Beeindruckend ist die Vielfalt der Anlagen und ihrer Standorte: Sie reicht von der Bergstation in knapp 1.000 Metern Höhe über die Dachantenne bis hin zu Aussichtstürmen.

Auf dem Youtube-Kanal von Michael, DL2YMR gibt es ein gutes Erklärvideo dazu.

Quelle: DARC e.V.